Handy-Knigge: Wir zeigen dir die 5 wichtigsten Smartphone-Benimmregeln
Darfst du das Handy beim Essen auf dem Tisch lassen? Ist es angebracht in der Öffentlichkeit zu telefonieren?
Bloss weil wir das Smartphone häufig gebrauchen, heisst das noch lange nicht, dass der Umgang damit richtig ist. Doch auch im digitalen Zeitalter ist respektvolles Verhalten und Rücksichtnahme gegenüber Mitmenschen zentral – Im Job, in der Schule, unter Freunden und in der Öffentlichkeit.
Aber keine Sorge, wir haben die wichtigsten 5 Regeln der Handy-Knigge und dazugehörende Tipps hier für dich zusammengefasst.
1. Reale Welt und Personen stets über Digitales stellen
Viel zu oft flüchten wir uns in die digitale Welt, die unser Handy uns bietet. Dies mag morgens auf deiner Zugfahrt zur Arbeit ja auch völlig okay sein. Bist du allerdings in Begleitung einer anderen Person, sollte deine Aufmerksamkeit ihr gelten und nicht deinem Handy-Display.
Checkst du während einem Gespräch mit anderen nämlich deine WhatsApp-Nachrichten oder die Performance deines neuesten Instagram-Posts, zeigst du deinem Gegenüber vor allem eines: Es gibt für mich im Moment Wichtigeres als dich.
Dies ist nicht bloss unhöflich und verletzend, sondern zeugt auch von Respektlosigkeit. Lass dich also nicht von jeder Benachrichtigung deines Smartphones ablenken. Dabei gilt dies nicht bloss bei Freunden:
Auch das kurze Gespräch mit der Kassiererin oder dem Postboten sollte aus Respekt nicht durch das Smartphone unterbrochen werden.
Funfact: Weil es so weit verbreitet ist, hat dieses Verhaltensphänomen sogar einen Namen bekommen: “Phubbing”.
Der Name lässt sich von “phone” uns “snub” (im Sinne von Abweisung) ableiten und beschreibt die fortlaufende Beschäftigung mit dem Handy und das daraus resultierende vor den Kopf stossen des Gegenübers.
Spielerisch Kettenreaktionen verhindern
Aus demselben Grund hat das Handy auch auf dem Esstisch zu Hause, dem Restaurant oder der Bar nichts verloren.
Das kann in einer Gruppe von Freunden manchmal ganz schön herausfordernd sein. Vor allem weil es in diesen Situationen oft zu einer Kettenreaktion kommt, die dir bestimmt auch bekannt vorkommt:
- Du fischst ohne nachzudenken das Handy aus der Tasche und tippst unter dem Tisch eine kurze Mitteilung an deinen Partner.
- Du blickst wieder auf und siehst wie deine Tischbegleiter es dir nachgemacht haben und schon starrt ihr alle auf eure Smartphones anstatt euch zu unterhalten.
Wie kann man eine solche Situation verhindern?
Mit einem Spiel zum Beispiel: Handys werden allesamt weggesteckt oder in die Mitte des Tisches gelegt. Wer als erstes nach dem Smartphone greift, muss die Rechnung zahlen!
Würdest du die Herausforderung annehmen?
Dringende Anrufe: Erlaubt oder nicht?
Du sitzt also im Restaurant mit deinen Freunden, erwartest jedoch noch einen wichtigen Anruf von deinem Chef.
Wie gilt es sich in dieser Situation richtig zu verhalten?
Um dennoch nicht respektlos zu wirken, gibst du am besten zu Anfang gleich Bescheid und bittest um Verständnis. Ruft dein Chef dich schliesslich an, trittst du am besten kurz aus dem Raum oder vor die Tür.
2. Dezente Lautstärke in der Öffentlichkeit
Wir Menschen sind ja von Natur aus ganz schön neugierig. Dennoch wollen nicht alle morgens im Zugabteil gezwungenermassen dein Beziehungsdrama oder deine geschäftliche Angelegenheit mitanhören.
Das kann einem beträchtlich auf die Nerven gehen. Telefonate in der Öffentlichkeit sollten deshalb stets in dezenter Lautstärke geführt werden. Der Gesprächspartner am anderen Ende hört auch so alles, keine Sorge. Besondere Vorsicht sollte geleistet werden, wenn du mit den heutzutage weit verbreiteten kabellosen Kopfhörer telefonierst.
Da schätzt man schnell einmal die eigene Lautstärke falsch ein. Generell ist es besser Telefongespräche an öffentlichen Orten so kurz wie möglich zu halten und einen Mindestabstand von einigen Metern zu anderen Personen zu wahren. An einigen Orten sollte man das Telefonieren allerdings ganz unterlassen:
- Kino
- Theater
- Bibliotheken
- Krankenhäuser
- Friedhöfen
- Kirchen
Notfälle sind natürlich stets ausgenommen.
Sound on oder off?
Nicht nur die Lautstärke der eigenen Stimme gilt es in der Öffentlichkeit zu regeln. Das Handy gibt immerhin selber auch ganz schön viele Töne von sich.
Diese sollte man am besten alle stumm schalten – wenn möglich auch den Klingelton. Letzteres sollte zumindest auf eine dezente Lautstärke oder Vibrationsmodus gestellt werden.
Vor allem aber gelten diese aber für das Abspielen von Videos, Musik und Sprachnachrichten. Wer auf den Sound auf gar keinen Fall verzichten kann, sollte sich Kopfhörer zutun.
3. Die Privatsphäre aller Beteiligten stets respektieren
Die eigene Neugier zu zügeln, ist zugegebenermassen nicht immer einfach. Dennoch solltest du darauf verzichten, im Zug deinem Sitznachbar oder beim Anstehen an der Migros-Kasse der Person vor dir auf das Display zu starren.
Auch wenn du inzwischen ein Profi darin bist, so unauffällig wie möglich auf fremde Bildschirme zu schielen: Die Privatsphäre anderer muss man respektieren. Immerhin würden wir es umgekehrt ja auch nicht begrüssen, wenn uns jemand beim texten mit unseren Partnern über die Schulter blickt.
Freunde, Fremde und Fotos
Auch die Privatsphäre der Freunde gilt es zu respektieren. Kennst du das: Du erzählst von deinem Urlaub in Griechenland und willst die Geschichte mit einem gelungenen Foto eines Sonnenuntergangs untermalen.
Du reichst deinen Zuhörern das Smartphone, damit sie das Bild besser bewundern können. Anstatt dir das Telefon gleich wieder zurückzugeben, swipen sie jedoch ohne Vorwarnung zum nächsten Foto in deiner Gallerie.
Auch hierbei handelt es sich um eine Verletzung der Privatsphäre. Es gilt immer zuerst die Erlaubnis einzuholen. So auch bei Fotoaufnahmen, die man von anderen Personen macht. Wer in der Öffentlichkeit wild umher knipst und dann alles online stellt – auch wenn Gesichter anderer Personen klar zu sehen sind – verletze nämlich das Persönlichkeitsrecht.
Manches ist nur für deine Ohren bestimmt
Zuletzt gilt es einem Telefongesprächspartner stets mitzuteilen, wenn der Lautsprecher an ist. Manche Dinge sind nicht für fremde Ohren gedacht.
Es zeugt von Respekt, die Person davon in Kenntnis zu setzen, dass allenfalls andere mithören können.
4. Finde deine Balance
Immer gleich sofort Nachrichten und Anrufe zu beantworten ist unmöglich und – wie wir in den oberen Punkten bereits gesehen haben – in manchen Situationen gar nicht möglich.
Dabei gilt es Personen zu ignorieren, die bereits wenige Minuten nach dem Senden der ersten Nachricht ungeduldig nach einer Antwort verlangen. Du darfst dir ruhig Zeit für das Anworten nehmen. Aber nicht zu viel.
Wer mehrere Tage auf Antworten warten lässt, signalisiert Desinteresse. Hat man wirklich keine Zeit, um zufriedenstellend auf die Nachricht zu antworten, zeugt es von Respekt der Person per Mitteilung kurz Bescheid zu geben.
Kein Telefonterror in Freizeit und Ferien
Smartphones erlauben uns überall und immer erreichbar zu sein. Auch wenn wir das eigentlich nicht sein wollen. Im Urlaub zum Beispiel. Deshalb gilt es auch die Freizeit und Ruhezeit zu respektieren, vor allem wenn es um geschäftliche Angelegenheiten geht.
Das meiste kann nämlich auch bis morgen warten. Allgemein erkundet man sich per Nachricht oder gleich zu Beginn des Telefonats, ob es gerade passt oder ein späterer Zeitpunkt besser wäre.
5. Sicherheit steht über WhatsApp-Nachricht
In den vorangehenden Punkten ging es vor allem darum, den Mitmenschen mit der eigenen Handynutzung nicht auf die Nerven zu gehen. Je nach Situation kann die allerdings auch ganz schön gefährlich sein.
Vor allem, wenn man es mit einem sogenannten Smombie zu tun hat. Mit dieser Wortkombination aus Smartphone und Zombies werden Personen beschrieben, die in der Öffentlichkeit unaufhörlich auf das Handy starren. Dieses Verhalten gefährdet allerdings auch die Mitmenschen:
Im Strassenverkehr zum Beispiel. Es ist deshalb wichtig zu wissen, in welchen Situationen man das Handy doch lieber weglegt. Schliesslich ist auch das neueste Smartphone es nicht wert, sich selbst oder andere zu verletzen.