Handy reinigen: So geht’s!

5 April 2022
Handy reinigen

Ein Wisch und alles ist weg? Nicht ganz, denn im schlimmsten Fall hinterlässt du fiese Kratzer im Display. Damit das nicht passiert, haben wir hier ein paar Tipps für dich gesammelt.

In der Regel reinigen wir unsere Handys, wenn wir sie verkaufen wollen. Doch zwischen Kauf und Verkauf kann sich viel Dreck und Schmutz in den Buchsen, Rändern und Kanten ansammeln. Meistens ist er harmlos, in einigen Fällen kann er aber die Funktionen deines Smartphones beeinträchtigen, etwa wenn sich Staub in der Ladebuchse befindet.

Vorgehensweise: So wird dein Handy wieder sauber

Wie du das Handy am besten reinigst, findest du in der Regel auf der Seite des Herstellers. Es gibt unzählige Smartphones auf dem Markt. Einige, insbesondere billige Handys, müssen dem feuchten Nass so fern bleiben wie der Teufel dem Weihwasser. Andere können durchaus in Kontakt mit Wasser kommen. 

1. Schalte das Gerät aus und trenne alle Kabel

Eigentlich selbstverständlich, aber aus Zeit- und Komfortgründen oft vergessen: Das Ausschalten des Smartphones und Ausstöpseln von Ladekabeln. Dadurch vermeidet man ungewollte Aktionen auf dem Display und/oder Schäden an den Kabeln. Entferne gegebenenfalls die SD- und SIM-Karten und Akkus, sofern du die Möglichkeit dazu hast.

2. Nimm ein fusselfreies Tuch und beseitige den gröbsten Schmutz

Am besten eignet sich ein Mikrofasertuch. Achte darauf, dass das Tuch sauber und staubfrei ist und entferne den gröbsten Schmutz.

3. Hartnäckige Flecken mit etwas destilliertem Wasser entfernen

Bei diesem Schritt gilt: Vorsicht! Hast du Flecken wie Make-Up oder eingetrocknete Lebensmittel auf deinem Smartphone, feuchte das Mikrofasertuch leicht an und wische die Flecken weg. Das Tuch darf nicht klatschnass sein und sollte nicht in die Öffnungen gelangen. Warum du destilliertes Wasser nutzen solltest und kein Reinigungsalkohol oder andere Substanzen, erklären wir dir weiter unten im Text.

4. Staub in Buchsen und Öffnungen mit speziellen Pinzetten entfernen

Hat sich fieser Staub in der Lade- oder Kopfhörer-Buchse oder den Lautsprechern festgesetzt? Dann ist der korrekte Weg, diesen zu entfernen, mittels speziellen Pinzetten. Diese besitzen filigrane Spritzen, mit denen du den Staub aus den Öffnungen holen kannst. Etwas Fingerspitzengefühl ist aber vonnöten.

Diese Fehler kannst du beim Handy reinigen machen

1. Falsche Flüssigkeiten verwenden

Hochprozentiger Reinigungsalkohol – auch Isopropanol genannt – kann das Display zerstören. Apple empfiehlt maximal siebzig-prozentigen Isopropanol. Viele Displays sind mit einer fettabweisenden Schicht ausgestattet, die beim Einsatz aggressiver Chemikalien wie Seifen zerstört wird. 

Wasser kann insbesondere bei Handys, die nicht mit einem IP67 oder IP68-Schutz (Schutz vor Staub, Berührungen und Wasser) zertifiziert sind, ins Innere eindringen und verheerenden Schaden anrichten. Sollte dein Smartphone trotzdem einen Wasserschaden erleiden, dann findest du in unserem Artikel über Handy-Wasserschäden Lösungsvorschläge. (Kleiner Spoiler: Reis sollte man nicht nehmen. 😉)

Lass deine Brillenputztücher, Seifen, Bleichmittel, Glasreiniger oder Scheuermittel also im Putzschrank – auf einem Smartphone haben diese Chemikalien nichts zu suchen.

2. Druckluft verwenden

Druckluft gegen Staub? Klingt logisch, allerdings raten sowohl Apple, als auch Google davon ab. 

3. Zu viel Druck verwenden

Deinen Stress, Frust oder Ärger solltest du nicht am Smartphone auslassen. Es braucht beim Reinigen deine Liebe, keinen Druck. 😢

4. Falsche Materialien verwenden

Küchenpapier hat eine sehr raue Oberfläche, unter der sich fiese Staub- oder Sandkörner verstecken können, die das Display zerkratzen. Zudem kommt man damit schlecht in die Ecken und Kanten.

5. Falsche Wischtechniken verwenden

Auch mit Kreisbewegungen kannst du Kratzer im Display hinterlassen. Besser ist, das Display hoch- und runterzuwischen.

Handy desinfizieren: Nötig oder Quatsch?

Die Coronapandemie hat uns achtsamer gegenüber Krankheitserregern gemacht – logisch, dass viele nun öfter ihr Handy-Display desinfizieren wollen. UV-Geräte, spezielle Desinfektionsmittel… Verkaufsplattformen wie Amazon oder Ebay sind voll von mysteriösen Wundermitteln. Helfen tun sie aber wenig.

Das liegt zum einen daran, dass die Coronaviren über die Luft übertragen werden und nicht über Oberflächen. Zum anderen benutzen wir unser Smartphone so oft – laut der Techniker Krankenkasse tippen wir jeden Tag rund 2500 Mal auf unser Display – dass wir mit dem Desinfizieren nicht mehr hinterherkämen. Zum anderen geben wir unsere Smartphones selten in andere Hände, anders als zum Beispiel Bargeld. 

Und selbst wenn sich Viren auf dem Display befinden: Diese müssen erstmal den Weg in den Körper finden, und zwar auch in ausreichend grosser Menge. Dazu kommt, dass das Display kein guter Lebensraum für ansteckende Bakterien und Viren ist. Einmal feucht mit destilliertem Wasser von oben nach unten abwischen – das reicht völlig aus. Die Reibung in der Hosentasche entfernt ebenfalls einen Teil der Krankheitserreger.

Handyhülle reinigen nicht vergessen!

Auch das sauberste Handy bringt nix, wenn man es nach dem Reinigen wieder in die schmutzige Handyhülle steckt. Hier kannst du aber – sofern es sich nicht um eine Lederhülle handelt – etwas grosszügiger mit dem Wasser sein, das gut und gerne auch aus der Leitung kommen darf. Nur trocknen muss sie anschliessend.

Echtlederhüllen kann man mit einer Schuhcreme für Lederschuhe reinigen, bei Kunstlederhüllen reicht etwas feuchtes Wasser und ein Mikrofasertuch.

Fazit: Ein Mikrofasertuch und destilliertes Wasser – mehr brauchst du nicht!

Du siehst: Das Handy reinigen ist keine Wissenschaft. Lass die Chemiekeulen im Schrank stehen. Mit unserer Anleitung wird dein Handy wieder blitzsauber, ohne Schaden zu nehmen.

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